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Zur Einführung

Die erste ordentliche Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland in Bethel vom 9.-13. Januar 1949 hat über die Frage „Kirche, Recht und Rechtsbewußtsein” einen Bericht von Prof. D. Delekat und eine Erwiderung des Synodalen Prof. D. H. Vogel 1) entgegengenommen und hat zur Klärung der aufgebrochenen Gegensätze den Rat der Evangelische Kirche in Deutschland beauftragt, für die Fortsetzung der Erörterung zu sorgen.

Am 14. und 15. Mai 1949 hat daraufhin in Göttingen eine Arbeitstagung über das Thema „Kirche und Recht” stattgefunden, an der teilnahmen:
Ministerialdirektor Dr. Bleibtreu, Düsseldorf,
Präsident Brunotte, Hannover,
Prof. Dr. Coing, Frankfurt/M.
Prof. Dr. Delekat, Stuttgart,
Staatsanwalt Dombois, Fulda,
Pastor Mumm, Rastede,
Regierungsrat Dr. Konrad Müller, Göttingen,
Prof. Dr. Raiser, Göttingen,
Oberkirchenrat Ranke, Schwäbisch-Gmünd,
Prof. Dr. Scheuner, Stuttgart,
Prof. D. Dr. Smend, Göttingen,
Prof. D. Vogel, Berlin,
Dr. Walz, Stuttgart,
Prof. D. Otto Weber, Göttingen,
Prof. Dr. Wiesner, Mainz,
Prof. D. Ernst Wolf, Göttingen.

Rektor D. Merz, Neudettelsau — Prof. D. Brunner, Heidelberg — Prof. D. Schlink, Heidelberg — Oberkirchenrat Lic. Herntrich, Hamburg — Prof. D. Dr. Erik Wolf, Freiburg — Prof. D. Dr. Doerne, Rostock — Präses


1) Ein Auszug des Berichts von Prof. Delekat ist abgdruckt in der „Evangelischen Welt” 1949 S. 17ff (Heft 2), die Erwiderung von Prof. Vogel in „Zeichen der Zeit” 1949 S. 3ff (Heft 1/2).

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Dr. Kreyssig, Magdeburg und Oberkonsistorialrat Dr. Benn, Berlin, waren verhindert.

Einleitend erstatteten Prof. D. Ernst Wolf, Göttingen und Prof. Dr. Ulrich Scheuner, Stuttgart, die im Folgenden abgedruckten Berichte. Die Analyse der gegenwärtigen Rechtsnot und ihrer Entwicklung, wie sie Prof. Dr. Scheuner vortrug, fand in allen wesentlichen Punkten Zustimmung. Es herrschte Übereinstimmung darüber, daß die Kirche der bestehenden Rechtsnot die Bezeugung des dreieinigen Gottes entgegenzusetzen habe.

Die Entfaltung dieses Problems im Anschluß an den Bericht von Prof. D. Ernst Wolf bildete den eigentlichen Schwerpunkt der Verhandlung, die hier zu eingehenden theologischen und rechtlichen Erörterungen führte. Zu weiterer Auseinandersetzung und zur Verwertung im kirchlichen Reden und Handeln wurde der Ertrag der Besprechung in den am Schluß abgedruckten Thesen gemeinsam festgestellt und formuliert.

Brunotte.