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Vorwort

 

Seit mehreren Jahren ist die Ausgabe der „Bekenntnisschriften der reformierten Kirche” von E.F.K. Müller, Erlangen, vergriffen. Da eine schnelle Behebung dieses Notstandes geboten war hat das Moderamen des Reformierten Bundes und der Reformiert Konvent der Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche im Herbst 1936 einen Arbeitskreis mit der Auswahl und Herausgabe der für unsere Gemeinden in Deutschland wichtigsten Bekenntnisschriften und Kirchenordnungen beauftragt. Jede Auswahl ist fragwürdig. Für die vorliegende Sammlung sind nicht geschichtliche und kirchenrechtliche Gesichtspunkte bestimmend gewesen. Vielmehr werden die Bekenntnisschriften und Kirchenordnungen dargeboten, die für unsere Gemeinden heute noch richtunggebend sind.

Nach reformierter Lehre trägt auch die Ordnung der Kirche bekenntnismäßigen Charakter. Wie eng Bekenntnis und Ordnung der Kirche zueinander gehören, kann jeder sehr schön an der kurpfälzischen Kirchenordnung erkennen, in die der Heidelberger Katechismus eingebettet ist. Die Kirche bezeugt mit ihrem Bekenntnis wie mit ihrer Ordnung, daß Jesus Christus ihr Herr ist. Darum bringen wir neben den Bekenntnissen im engeren Sinne auch die wichtigsten Kirchenordnungen zum Abdruck und hoffen, unseren Gemeinden heute damit einen besonderen Dienst zu tun.

Die vorliegende Ausgabe ist insofern wissenschaftlich, als sie die einzelnen Stücke im Urtext nach den maßgebenden Vorlagen, sofern diese ohne besondere Schwierigkeiten und Kosten zugänglich waren, darbietet (genaue Angaben darüber sind in den einzelnen Vorworten enthalten), wichtige abweichende Lesarten mitteilt, die Zitate nachweist und in kurzen Einleitungen die notwendigsten Winke für eine gründliche Beschäftigung mit den Texten gibt.

Das reichhaltige Register, das das Studium der Sammlung wesentlich erleichtern wird, hat Pastor Hans Otto Georgii in Buckow angefertigt. Besonderer Dank gebührt auch Herrn Verleger A. Lempp für die vorzügliche Ausstattung des Bandes.

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Die neue Ausgabe wird ihren Dienst tun, wenn sie in all ihren Teilen uns in dieser Stunde der Kirche neu das eine bezeugt:

„Die heilige christliche Kirche, deren einiges Haupt Christus ist, ist aus dem Wort Gottes geboren; in demselben bleibt sie und hört nicht die Stimme eines Fremden.”

 

Am Reformationsfest 1938.